Balinese
Der Balinese oder Balikatze entspricht in allem, außer der Felllänge, der Siam. Sie ist die langhaarige Variante der Siam, bedingt durch ein rezessives Gen, das durch die Fremdeinkreuzung anderer Rassen in die Kurzhaarvariante eingedrungen ist. Die erste Katze dieser Rasse wurde auf einer Katzenshow im Oktober 1928 als „Siamese longhaired“ gezeigt.
In den Siamzuchten der USA traten in mehreren Siamwürfen halblanghaarige Tiere auf, die von den Siamzüchtern als Mutation verstoßen wurden. Mitte der 50er Jahre griffen einige Züchter diese Tiere auf und begannen daraus gezielt eine eigene Rasse zu züchten. Die Balinese ist darum in ihrer Abstammung nicht von der Siam zu trennen und darum sei erst einmal auf die Entwicklungsgeschichte der Ursprungkatze, der Siam, hingewiesen.
Siamkatzen sind die älteste von Menschenhand veredelte Katzenrasse. Bereits 1871 wird auf der 1. Katzenausstellung im Londoner Crystal Palce von „unnatürlichen Katzen“ berichtet und alles deutet daraufhin, daß es sich um Siamkatzen gehandelt hat. Als authentisch gilt, daß der britische General in Bangkok Pho und Mia im Jahre 1884 nach England brachte und deren Nachkommen ein Jahr später in London auf der jährlichen Ausstellung im Crystal Palace gezeigt wurden. Von da an machte die Rasse eine unvergleichliche Entwicklung durch.
1892 wurde ein erster Standard für die „Royal Cat of Siam“ in der Farbe seal-point erstellt, während die dunklere Färbung mit chocolate benannt wurde, vergleichbar mit der heutigen Tonkanesenfarbe. In seinem Gründungsjahr 1920 überarbeitete der britische „Siamese Cat Club“, der lange Zeit zu einer der größten Spezialklubs der Welt gehörte, den Standard. In der Folgezeit wurde der Standard wiederholt verändert oder ergänzt. Die Anerkennung der blue-point erfolgte 1936, der chocolate-point 1950, die lilac-point 1960, red-, cream- und seal-tabby-point erfolgte Mitte der sechziger Jahre.
Ende des 19. Jahrhunderts gelangten Siamkatzen aus Thailand und England nach Amerika. Der 1909 gegründete „Siamese Cat Society of Amerika“ erstellte 1914 einen eigenen Standard. Alle Katzen, die eine andere Farbe als die vier anerkannten reinerbigen Grundfarben haben, werden als colourpoint Kurzhaar eingestuft.
In Rußland sind datierte Spuren schon um 1793 und 1794 zu finden.
Die ersten Siamesen in Deutschland wurden 1927 registriert. Die damaligen anerkannten Farben waren rahm-,sand-, sahne- oder rehfarben. Bei diesen ersten Zuchtbucheintragungen wurde u.a. vermerkt, ob die Katzen schielten, einen langen, einen Knoten- oder Stummelschwanz hatten, früher relativ weit verbreitet. Dies verlieh der exotischen, grazilen Rasse noch mehr fantasievollere Erzählungen für diese Charakteristika der Rasse. So wird z.B. berichtet, daß amesische Prinzessinnen vor dem Baden ihre kostbaren Ringe ablegten und sie über die Schwänze ihrer Katzen schoben. Der Knick im Schwanz habe dafür gesorgt, daß diese Schmuckstücke nicht herunterfielen.
Der Idealtyp der Siamkatze hat sich stark verändert. In der Anfangzeit war die Siam eine mittelgroße Katze von robustem, aber elegantem Typ, einer eher rundlichen Statur, der heutigen Korat oder Burma ähnlicher. Und ab hier unterscheiden sich der alte Typ „Old Style Siamese“ mit den neuen Rassenamen „Thai“ von der modernen Siam.
Zur Typverbesserung der Balinesin können Siam eingekreuzt werden, es ist nach wie vor erlaubt, um den Genpool zu vergrößern, aber umgekehrt sollte nicht experimentiert werden, da man nach mehren Verpaarungen untereinander die „variant“ nicht mehr herausfinden kann.
Der Balinese ist die langhaarige Variante der Siam, deshalb gilt für sie der gleiche Standard wie für Siamesen.
Standard der Balinese nach WACC
Typ: | Hals: | Beine: | Pfoten: | Schwanz: | Kopf: |
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super schlank | lang und schlank | lang | fest | lang | mittlere Größe |
sehr hochbeinig mit dünnen Gliedmaßen und dünnem Schwanz | dünn | klein | dünn an der Basis | lang | |
mittelgroß | grazil | oval | peitschenartig zugespitzt | gut proportioniert | |
lang | in guter Proportion zum Körper | wirkt durch die langen Haare fedrig | mit einem Keil der mit perfekten geraden Linie an der Nasenspitze anfängt und sich bis zur Spitze der Ohren hin verbreitert | ||
geschmeidig | Hinterbeine etwas höher als Vorderbeine | Pinch gilt als Fehler | |||
elegant | |||||
gut proportioniert |
Profil: | Kinn & Schnauze: | Augen: | Ohren: | Fell: | Varietäten: |
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lange gerade Nase, die ohne Stop im Ansatz in eine flache, leicht konvexe Stirn übergeht | Nasenspiegel und Kinn bilden eine vertikale Linie | deutlich schräggestellt (orientalisch) | groß | feines Seidenhaar | folgende Farben sind anerkannt, seal-point, blue-point, chocolate-point, lilac-point, cinnamon-point, fawn-point mit ihren tortie-Varianten, red-point, cream-point, zusammen mit ihren tabby-, silber-Varienten |
die Schnauze ist fein mit ausgeprägten Kiefern | weit auseinander stehend | breit an der Basis | Schultern, Hals und Rücken kürzer | alle Farben auch mit Weißanteil und foreign white | |
mittelgroß | aufrecht | Seiten, Flanken und Seiten länger | |||
mandelförmig | zugespitzt | kaum Unterwolle | |||
Augenfarbe: klar, rein, Tiefes strahlendes Blau | die Keilform des Kopfes noch oben fortsetzend | ||||
Schielen führt zur Disqualifikation |
Allgemeiner Standard zu den Points
Die Points werden geformt durch Masken an Ohren, Pfoten und Schwanz. Der Rest vom Körper ist bei der perfekten Katze weiß. Weiße Haare in den Points sind nicht gestattet. Eine Maske bedeckt das Gesicht, sie ist rautenförmig. Die obere Spitze weist in Richtung zwischen die Ohren, die untere Spitze unter das Kinn. Die Spitzen liegen alle unter den Ohren. Zwischen den Ohren und der Maske soll ein weißes Band vorhanden sein. Bei der erwachsenen Katze sollen alle Points gleich stark gefärbt sein, ausgenommen die Nase, die dunkler gefärbt ist. Alle Haare sind bis auf die Haut durchgefärbt. Nasenspiegel und Fußsohlen müssen gleichmäßig in Übereinstimmung mit der Pointfarbe ausgefärbt sein.
Fehler:
Schielen oder Silberblick, zu kleine Augen, weiße Zehen, weiße Flecken, Bauch- und Flankenflecken, Stichelhaare in der Pointfarbe, Geisterzeichnung, mangelnder Kontrast zwischen Point- und Körperfarbe, Knoten oder Knick am Schwanzende, vorstehendes Ende des Stenums, fliehendes oder massives Kinn, andere Augenfarbe als blau.
Punktebewertung nach WACC-Standard
Kopf | |
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Keilform | 7 Punkte |
Profil | 6 Punkte |
Kinn | 3 Punkte |
Ohren | 7 Punkte |
Augenabstand | 2 Punkte |
Augen | |
Größe & Form | 5 Punkte |
Sitz: | 5 Punkte |
Körper | |
Form & Ausgewogenheit | 5 Punkte |
Muskulatur | 5 Punkte |
Nacken | 3 Punkte |
Beine & Pfoten | 5 Punkte |
Schwanz | 3 Punkte |
Kondition | 4 Punkte |
Fell | |
Textur | 10 Punkte |
Länge | 10 Punkte |
Schwanzbehhaarung | 5 Punkte |
Farbe | |
Körper | 7 Punkte |
Augen | 3 Punkte |
Gesamterscheinung | 5 Punkte |