Mandarin / Javanese

Der Javanese oder auch Mandarin genannt ist die langhaarige Variante der OKH, bedingt durch ein rezessives Gen, das durch die Fremdeinkreuzung anderer Rassen in die Kurzhaarvariante eingedrungen ist.

Die Orientalisch Kurzhaar ist aus dem Wunsch der Siamzüchter, elegante Schlankkatzen des siamesichen Typs ohne Abzeichnung zu züchten entstanden, deshalb ist die OKH nicht von der Abstammung der Siamesen zu trennen. Darum sei erst einmal auf die Entwicklungsgeschichte der Ursprungkatze, der Siam, hingewiesen. Siamkatzen sind die älteste von Menschenhand veredelte Katzenrasse. Bereits 1871 wird auf der 1. Katzenausstellung im Londoner Crystal Palce von „unnatürlichen Katzen“ berichtet und alles deutet daraufhin, dass es sich um Siamkatzen gehandelt hat.

Als authentisch gilt, dass der britische General in Bangkok Pho und Mia im Jahre 1884 nach England brachte und deren Nachkommen ein Jahr später in London auf der jährlichen Ausstellung im Crystal Palace gezeigt wurden. Von da an machte die Rasse eine unvergleichliche Entwicklung durch.

1892 wurde ein erster Standard für die „Royal Cat of Siam“ in der Farbe seal-point erstellt, während die dunklere Färbung mit chocolate benannt wurde, vergleichbar mit der heutigen Tonkanesenfarbe. In seinem Gründungsjahr 1920 überarbeitete der britische „Siamese Cat Club“, der lange Zeit zu einer der größten Spezialklubs der Welt gehörte, den Standard. In der Folgezeit wurde der Standard wiederholt verändert oder ergänzt. Die Anerkennung der blue-point erfolgte 1936, der chocolate-point 1950, die lilac-point 1960, red-, cream- und seal-tabby-point erfolgte Mitte der sechziger Jahre.

Ende des 19. Jahrhunderts gelangten Siamkatzen aus Thailand und England nach Amerika. Der 1909 gegründete „Siamese Cat Society of Amerika“ erstellte 1914 einen eigenen Standard. Alle Katzen, die eine andere Farbe als die vier anerkannten reinerbigen Grundfarben haben, werden als Colourpoint Kurzhaar eingestuft.

Auch in Russland sind datierte Spuren um 1793 und 1794 zu finden.

Die ersten Siamesen in Deutschland wurden 1927 registriert. Die damaligen anerkannten Farben waren rahm-, sand-, sahne- oder rehfarben. Bei diesen ersten Zuchtbucheintragungen wurde u.a. vermerkt, ob die Katzen schielten, einen langen, einen Knoten- oder Stummelschwanz hatten, früher relativ weit verbreitet. Dies verlieh der exotischen, grazilen Rasse noch mehr fantasievollere Erzählungen für diese Charakteristika der Rasse. So wird z.B. berichtet, dass siamesische Prinzessinnen vor dem Baden ihre kostbaren Ringe ablegten und sie über die Schwänze ihrer Katzen schoben. Der Knick im Schwanz habe dafür gesorgt, daß diese Schmuckstücke nicht herunterfielen.

Der Idealtyp der Siamkatze hat sich stark verändert. In der Anfangzeit waren die Siamesen eine mittelgoße Katze von robustem, aber elegantem Typ, einer eher rundlichen Statur, der heutigen Korat oder Burma ähnlicher. Und hier unterscheiden sich der alte Typ „Old Style Siamese“ mit den neuen Rassenamen „Thai“ von der modernen Siam. Einfarbige Siamesen, also Orientalisch Kurzhaar zu züchten war eigentlich nicht so schwierig. Dadurch daß der Point-Faktor rezessiv vererbt wird, mussten die Züchter nur eine geeignete einfarbige Katze für diese spezielle Zucht finden. Aus einer Point-Katze und einer maskenlosen Katze fallen immer Katzen ohne Pointfaktor. Durch Rückverpaarungen entstand endlich die OHK. Sie entspricht dem Standard der Siam.

Einfarbige Siamesen, also Orientalisch Kurzhaar zu züchten war eigentlich nicht so schwierig. Dadurch daß der Point-Faktor rezessiv vererbt wird, mußten die Züchter nur eine geeignete einfarbige Katze für diese spezielle Zucht finden. Aus einer Point-Katze und einer maskenlosen Katze fallen immer Katzen ohne Pointfaktor. Durch Rückverpaarungen entstand endlich die OKH. Sie entspricht dem Standard der Siam.

In den 50er Jahren arbeiteten Pat Turner und Dagmar Thies an dieser neuen Rasse. Trotzdem wurde sie aber erst 1970 erstmalig in England anerkannt. Die Mandarin oder auch Javanese genannt ist die langhaarige Variante der OKH, bedingt durch ein rezessives Gen, das durch die Fremdeinkreuzung anderer Rassen in die Kurzhaarvariante eingedrungen ist. Seit 1990 ist auch die Ticked-Tabby anerkannt.

Es ist zwar nach wie vor erlaubt, OKH in die Mandarin-Zucht einzukreuzen, um den Genpool zu vergrößern, aber umgekehrt sollte nicht experimentiert werden. Die Tiere aus solchen Verpaarungen werden mit „variant“ bezeichnet, a sie durch das rezessiv getragene Langhaar-Gen zu langes Fell bekommen. Das Problem dabei ist, dass es keinen Standard für Variant-Katzen gibt und sie dadurch mit der OHK zusammen gerichtet werden.

Standard der Mandarin/Javanese nach WACC

Typ:Beine:Pfoten:Schwanz:Kopf:
super schlanklangfestlangmittlere Größe
sehr hochbeinig mit dünnen Gliedmaßen und dünnem Schwanzdünnkleindünn an der Basislang
mittelgroßgrazilovalpeitschenartig zugespitztgut proportioniert
langin guter Proportion zum Körpermit einem Keil der mit perfekten geraden Linien an der Nasenspitze anfängt und sich bis zur Spitze der Ohren hin verbreitert
geschmeidigHinterbeine etwas höher als VorderbeinePinch gilt als Fehler
elegant
gut proportioniert
Profil:Hals:Kinn und Schnauze:Augen:Augenfarbe:
lange gerade NaselangNasenspiegel und Kinn bilden eine vertikale Liniedeutlich schräggestellt (orientalisch)klar
geht ohne Stop im Ansatz in eine flache, leicht konvexe Stirn überschlankdie Schnauze ist fein mit ausgeprägten Kiefernweit auseinander stehendrein
mittelgroßtiefes grün
mandelförmigbei weiß ist auch odd-eyed erlaubt
Schielen führt zur Disqualifikation
Ohren:Fell:Varietäten:
großglänzendes enganliegendes Seidenhaar mit sehr kurzer und feiner Texturfolgende Farben sind anerkannt, ebony (schwarz), blue, havanna (chocolate), lavender (lilac), cinnamon, fawn mit ihren tortie-Varianten, red, cream, zusammen mit ihren tabby-, silber-Varianten, alle Farben mit Weißanteil und weiß-self
breit an der Basiswenig Unterwolledie Farben sollen gleichmäßig, ohne Flecken, Schattierungen und Geisterzeichnug sein
aufrechtes dürfen keine weißen Haare im Fell sein, bei der einfarbigen sind alle Haare sind bis auf die Haut durchgefärbt, Augenlidränder, Lippen, Nasenspiegel und Fußsohlen müssen in Übereinstimmung mit der Fellfarbe ausgefärbt sein
zugespitzt
die Keilform des Kopfes noch oben fortsetzend

Fehler:

Schielen oder Silberblick, zu kleine Augen, Geisterzeichnung, weiße Stichelhaare, mangelnder Kontrast bei den Tabbies, Knoten am Schwanzende, vorstehendes Ende des Stenums, fliehendes oder massives Kinn, andere Augenfarbe als grün oder odd-eyed.

Punktebewertung nach WACC-Standard

Kopf
Keilform7 Punkte
Profil6 Punkte
Kinn3 Punkte
Ohren7 Punkte
Augenabstand2 Punkte
Augen
Größe & Form5 Punkte
Sitz5 Punkte
Körper
Muskulatur5 Punkte
Größe & Knochenbau & Hals8 Punkte
Beine & Pfoten5 Punkte
Schwanz3 Punkte
Kondition4 Punkte
Fell
Textur10 Punkte
Länge10 Punkte
Schwanzbehaarung5 Punkte
Farbe
Körper7 Punkte
Augen3 Punkte
Gesamterscheinung5 Punkte